Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner, Mit großzügiger Unterstützung der Brose Unternehmensgruppe

Eintrag vom: 03.01.2017 11:52 Uhr

Die Gralsritter haben ein Problem. Seit sie den Aufnahmeantrag Klingsors abgelehnt haben, geht es mit ihrem Wortführer Amfortas bergab. Der Abgelehnte raubte den heiligen Speer und schlug Amfortas eine Wunde, die nicht mehr heilen will. Immer, wenn der Heilige Gral enthüllt wird, leidet der junge König Höllenqualen. Nur ein durch Mitleid wissender reiner Tor, so raunen die Ritter, könne Erlösung bringen. Ein Tor ist schnell gefunden. In Klingsors Zaubergarten schlägt er sich schon einmal prächtig. Als der böse Querulant den heiligen Speer nach ihm schleudert, bleibt der über Parsifals Kopf in der Luft stehen.

Da wird man hellhörig: Ein Speer bleibt in der Luft stehen? Ein reiner Tor erlöst eine Ritterschaft? Jawohl, liebe Realisten, in Wagners Welt und Wähnen kann so etwas immer vorkommen.

Und nicht nur Wagnerianer lassen sich gern einmal aus der Wirklichkeit entführen. Gilt es doch hier dem letzten Werk des Meisters aus Dresden, der in Bayreuth heimisch wurde. Nicht weniger als 23 Jahre arbeitete er – mit Unterbrechungen durch Geldnot, Ehekrise oder Festspielgründung – an diesem Opus. König Ludwig II. drängte Richard Wagner den „Parsifal" zu vollenden.

Selbst Wagners größte Kritiker sprechen den Titel dieser Oper immer mit Ehrfurcht aus. Wer sich ihr aussetzt, wird Teil einer kollektiven Meditation, die ihresgleichen sucht. In Parkett und auf dem Rang wähnt man sich durch eine höhere Macht erhoben, schon um das Sitzfleisch wenigstens in Gedanken zu schonen. Zum Raum wird hier die Zeit.

Landestheater Coburg
Bild: Landestheater Coburg

Eigenschaften

  • Bei Schlechtwetter geeignet

Eintritt

Eintritt frei!

Diese Veranstaltung findet statt

  • 26.03.2017 11:00 Uhr