Schauspiel von Elfriede Jelinek

Eintrag vom: 27.09.2016 14:44 Uhr

So, jetzt noch mal tief durchatmen. Es ist doch eine unglaubliche Sauerei dass diese Terroristen unsere Art des Zusammenlebens einfach mit ein paar Kalaschnikows kaputt schießen man könnte heulen und verrückt werden und muss doch einfach zusehen dass die Populisten daraus auch noch Gewinn schlagen. 

Sie können noch folgen? Gut, oder besser nicht gut. Wie soll man schließlich mit gesetzten Wörtern beschreiben, wie Elfriede Jelineks Stück „Wut" funktioniert? Wie den Furor von der Leine lassen, der diesen Theaterabend antreibt wie ein V-8-Motor im Rasenmäher? Die Auslöser, „Wut" zu schreiben, waren für die hoch dekorierte und immer wieder unbequeme Autorin die Attentate auf die Redaktion der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo" und der parallel verübte Terrorakt in einem koscheren Pariser Supermarkt vor nun mehr als eineinhalb Jahren. Und was geschah nicht noch alles bis zur Uraufführung von „Wut" im April 2016 an den Münchner Kammerspielen? Noch einmal Paris, zweimal Brüssel und unzählige Attentate in der Türkei, in Syrien, Ägypten, im Irak und in Afghanistan. Wut ist natürlich nicht die Lösung. Aber wütend kann man sich Dinge an den Kopf werfen, die man bei normalem Adrenalinspiegel nicht aussprechen würde.

Und im Theater arbeiten Menschen, die solche Ausbrüche reproduzieren können, für uns, die vielleicht nicht immer die richtigen Worte und Antworten auf unglaubliche Taten finden. „Wut" ist nicht die Lösung, aber „Wut" gibt unserem Entsetzen eine Stimme. Daher: Stellen Sie sich dieser Triebabfuhr, und atmen Sie vorher noch einmal kräftig durch.

Landestheater Coburg
Bild: Landestheater Coburg

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