von Tom Lanoye

Eintrag vom: 11.01.2022 09:53 Uhr

Aus dem Flämischen von Rainer Kersten: 

Um ein Leben in Autonomie und Freiheit führen zu können, ist die Kolcherin Medea bereit, alles zu riskieren. Als eines Tages Jason, der Anführer der Argonauten, in ihrem Land auftaucht, scheint für Medea der Moment gekommen zu sein, um aus ihrem unterdrückten und einengenden Leben ausbrechen zu können. Sie verliebt sich in den Argonauten und entflieht mit ihm ihrer Heimat, um in einem anderen Land eine eigene Familie zu gründen. Doch Medeas Wunsch nach Freiheit und Autonomie erfüllt sich nicht. Als unerwünschte Fremde in der neuen Heimat und verstoßen von ihrem eigenen Mann entschließt sie sich, einen fürchterlichen Rachesturm aufzufahren, vor dem nicht einmal ihre eigenen Kinder verschont werden.

Bereits unzählige Male ist der Mythos der Medea dramatisiert, verfilmt oder veropert worden. Dennoch konzentrieren sich die meisten Fassungen - unter ihnen sicherlich die bekannteste von Euripides - fast ausschließlich auf Medeas Racheakt in der Fremde. Bei Tom Lanoye ist es anders. Er erzählt in seinem sehr kompakten Stück Mamma Medea auch die archaische Vorgeschichte in Medeas Heimat und legt damit einen speziellen Fokus auf die eigentliche Kernproblematik des Stoffes: Das Zusammenprallen unterschiedlichster Kulturen und entgegengesetzter Welten. In einer sehr klaren und pointierten Sprache geschrieben, ist es dem flämischen Autor eindrucksvoll gelungen, den uralten Mythos mit großer Wucht in unsere Gegenwart zu katapultieren.

Mamma Medea
Bild: Annemone Taake

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