Philosoph, Bibliothekar, Erotologe. Friedrich Carl Forbergs Wirken in Jena, Saalfeld und Coburg.

Ein Gespräch zur Neuedition seiner Schriften

Eintrag vom: 26.09.2022 13:12 Uhr

Friedrich Carl Forberg (1770–1848) legte Anfang des 19. Jahrhunderts als Bibliothekar durch mehrere Kataloge den Grundstein zur Herzoglichen Bibliothek (heute Landesbibliothek) in Coburg. In der Philosophiegeschichte ist von ihm immer dann die Rede, wenn es um den Atheismusstreit geht – eine der wichtigsten Kontroversen am Ende des 18. Jahrhunderts. Forberg gilt als Auslöser dieser Debatte, die Johann Gottlieb Fichte (1762–1814) seinen Lehrstuhl in Jena kostete.

Forbergs historische Bedeutung geht jedoch über die Veranlassung dieser Streitigkeiten hinaus. Als Schüler und Kritiker Karl Leonhard Reinholds (1757–1823), als Verleger und Gegner Fichtes, als Aphoristiker und systemskeptischer Zeitgenosse der Frühromantiker, als frühliberaler Rechtstheoretiker und Anwalt des Atheismus war Forberg ein Denker und Gelehrter mit eigenem Profil. Nach Beendigung seiner philosophischen Schriftstellerei wandte er sich außerdem der antiken Erotologie zu und wurde dadurch zum Wegbereiter einer modernen Sexualwissenschaft.

Die neue von Guido Naschert herausgegebene Studienausgabe trägt nach über 200 Jahren erstmals alle verfügbaren Schriften, Dokumente und Briefe zusammen. Sie lädt dazu ein, diesen vernachlässigten, aber unverändert aktuellen Radikalaufklärer wiederzuentdecken.

Gast: Dr. Guido Naschert (Weimar) 

Moderator: Dr. Sascha Salatowsky (LB Coburg)

 

Die Veranstaltung am 5. Oktober 2022 fällt wegen der Erkrankung des Referenten leider aus. Sie findet nunmehr voraussichtlich am 2. November 2022, 18.15 Uhr, statt.

Titelbild der Neuedition.
Bild: © Brill, Ferdinand Schöningh

Eintritt

Eintritt frei!

Diese Veranstaltung findet statt

  • 05.10.2022 18:15 Uhr