Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern von Bertolt Brecht

Eintrag vom: 06.12.2022 11:13 Uhr


Nach John Gays "The Beggar's Opera"
Übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth Hauptmann
Musik von Kurt Weill

"Jahrmarkt in Soho. Die Bettler betteln, die Diebe stehlen, die Huren huren." Mit diesen berühmten Zeilen beginnt Bertolt Brechts und Kurt Weills 1928 mit großem Erfolg in Berlin uraufgeführte "Dreigroschenoper". Soho, ein Stadtteil von London, ist ein Moloch, in dem die Ärmsten der Armen hausen, die Polizeichefs eine gemeinsame Sache mit Schwerverbrechern machen und Korruption und diverse andere kriminelle Tätigkeiten längst zur Tagesordnung gehören. Dieser Ort ist das Zuhause von mittlerweile unsterblich gewordenen Figuren wie Mackie Messer, Polly Peachum oder der Seeräuber-Jenny. Der bis in unsere Zeit anhaltende große Erfolg der Dreigroschenoper begründet sich aber weniger auf der Szenerie des Werkes, sondern mehr auf Kurt Weills großartiger Musik. Eine raffiniert komponierte Melange aus Jazz, Blues und Jahrmarktsmusik, die einen nach einmaligem Hören nicht mehr loslässt. Immerhini genießen Songs wie "Die Moritat von Mackie Messer", "Die Seeräuber-Jenny" und "Der Kanonensong" mittlerweile einen richtigen Evergreen-Status. 

Tatsächlich hat die Welt der Dreigroschenoper mit ihren Gaunern, Kleinkriminellen, Bettlern, Ausbeutern und Ausgebeuteten bis heute nichts von ihrer Faszination und ungeheuerlichen Brisanz verloren. Im Gegenteil! Schließlich sind Aussagen wie "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" in schweren Krisenzeiten, wie wir sie aktuell wieder durchleben, aktueller denn je. Das Landestheater Coburg bringt nun Brechts und Weills Geniestreich als letzte große Schauspielproduktion vor der Schließung des Großen Hauses mit dem ganzen Schauspielensemble auf die Bühne.

Die Dreigroschenoper
Bild: Foto: Annemone Taake

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